Abstract
Hintergrund: Die Dunkelfeldmikroskopie nach Enderlein behauptet, eine drohende oder beginnende Krebserkrankung im Blut frühzeitig entdecken zu können. In Deutschland und den USA wird diese Methode von einer steigenden Anzahl von Ärzten und Heilpraktikern angewendet,da hier ein einfacher Test eine sofortige Auskunftüber die mögliche Erkrankung von Patienten ergeben soll. Fragestellung: Besteht die Möglichkeit, Krebserkrankungen mit der Dunkelfeldmikroskopie sicher zu erkennen?Material und Methoden: Im Rahmen einer prospektiven Studie zur Iridologie/Irisdiagnostik wurde 110 Patienten Blut für die Dunkelfeldmikroskopie abgenommen. Ein Heilpraktiker mit langjähriger Erfahrung führte die Untersuchung ohne Vorinformationen an verhüllten Patienten durch. Ergebnis: Von den 12 Patienten mit einem metastasierten Tumor, der durch radiologische Diagnose(CT, MRT, Sonographie) gesichert war, wurden 3 Patienten richtig erkannt. Die Analyse von Sensitivität (0,25),Spezifität (0,64), positiv prädiktivem Wert (0,09) und negativ prädiktivem Wert (0,85) erbrachte unbefriedigende Ergebnisse. Schlussfolgerung: Mit der Dunkelfeldmikroskopie ist es scheinbar nicht möglich, das Vorhandensein einer Krebserkrankung sicher zu erkennen. Die Methode sollte in der klinischen Praxis nicht eingesetzt werden,bevor weitere Untersuchungen vorliegen.