Abstract
Die akute intestinale Ischämie (AMI) stellt trotz der in den letzten Jahren verbesserten diagnostischen Methoden auch heute ein Krankheitsbild mit hoher Mortalitätsrate dar. Die vorgestellte optimierte interdisziplinäre Therapie der AMI unter Einbeziehung aller interventionell-radiologischen Möglichkeiten ist nur bei Patienten mit frühzeitiger Diagnosestellung oder nach primärer chirurgischer Versorgung einsetzbar. In Abhängigkeit vom Typ der AMI kann sie die Bedingungen für eine Operation und letztendlich die Ergebnisse des chirurgischen Eingriffs verbessern. 22 Patienten mit unterschiedlichen Typen der AMI wurden mit verschiedenen radiologischen Interventionen behandelt, bei 13 Patienten erfolgte die Behandlung als Ersteingriff und bei 9 nach chirurgischer Resektion. Sechs Patienten hatten eine arterielle Embolie, 3 eine arterielle Thrombose, 5 eine nonokklusive mesenteriale Ischämie, 6 eine venöse Thrombose und 2 ein dissezierendes Aortenaneurysma. Trotz der positiven Selektion lag die Mortalität bei 27%, da der Zeitpunkt irreversibler ischämischer Veränderungen der Darmwand nicht exakt zu bestimmen ist und eine verspätete Revaskularisation schwere oder letale Komplikationen verursacht. Die beste Prognose weisen Patienten auf, bei denen die AMI als Komplikation einer mesenterikoportalen Thrombose auftritt. Unser an den radiologischen Möglichkeiten orientiertes Konzept des diagnostischen und therapeutischen Managements optimiert die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die Kombination chirurgischer und interventioneller Behandlungsformen.