Abstract
Narbenhernien sind eine iatrogene Folge und Komplikation chirurgischer Eingriffe durch die Bauchwand mit einer Inzidenz von etwa 10%. Der anatomische Aufbau der Bauchdecken bedingt, daβ Längsinzisionen bedeutend häufiger zum Narbenbruch führen als quer- oder schrägverlaufende Zugangswege. Weitere, durch Begleiterkrankungen oder technische Ursachen bedingte Entstehungs-mechanismen werden diskutiert. Der sichere und spannungsfreie Bruchpfortenver-schluβ als Teil der Operation wird in 3 Teilschritten erreicht: Präparation von Bruchsack und Bruchpforte, Bruchpfortenversorgung und Reparation des Defektes. Die wichtigsten Operationsverfahren werden unter Beachtung plastischer Nahttechniken und der Implantationsmöglichkeit von Eigen- oder Fremdmaterial beschrieben. Unter den möglichen Komplikationen gelten die Kontamination der Operationswunde, intraabdominale Organverletzungen und postoperative Hämatombildung als besonders bedeutsam. Fur die Rezidivquote nach Narbenhernienoperationen werden bis zu 46% angegeben.