Abstract
Unter der histologisch gesicherten Diagnose eines Morbus Crohn wurden zwischen dem 1. 1. 1970 und dem 31. 12. 1989 an der Chirurgischen Universitätsklinik Erlangen 555 Operationen mit Resektion des Darmtrakts oder Strikturoplastik bei 502 verschiedenen Patienten durchgeführt. Die Analyse des Krankengutes erfolgte in 3 Zeitabschnitten: 1970 bis 1977 93 Fälle, 1978 bis 1983 222 Fälle, 1984 bis 1989 240 Fälle. Eine Aggravation der präoperativen Situation der Patienten wird durch eine signifikante Zunahme von Komplikationen wie schwerer Mangelernährung und symptomatischen Darmstenosen verdeutlicht. Über 20 Jahre hinweg wird die Tendenz zur darmsparenden funktionserhaltenden Operation am Rückgang ausgedehnter Eingriffe wie Proktokolektomien und Rektumexstirpationen von 29 auf 8,9% (p < 0,001) sowie Kolektomien von 22 auf 14,3% manifest. Die globale postoperative Komplikationsrate sank von 34% im Zeitraum 1970 bis 1977 auf 14,3% während der Jahre 1984-1989 (p < 0,001). Entsprechend verminderte sich die allgemeine postoperative Letalität von 12 auf 1,7% (p < 0,001) und betrug zuletzt beim Elektiveingriff 1,0%.