Abstract
Unsere Erfahrungen zeigen, daβ sich die laparoskopische Appendektomie trotz kritischer Meinungen sehr gut als Regeleingriff in einer Ausbildungsklinik eignet. Vorteile ergeben sich aus der geringeren postoperativen Liegezeit und aus den guten kosmetischen Ergebnisse, insbesondere bei adipösen Patienten. Allerdings ist auch die laparoskopische Appendektomie, wie jeder invasive Eingriff, nicht frei von Komplikationen. Dennoch hat sie im Vergleich zur offenen Wurmfortsatzentfemung gute Ergebnisse vorzuweisen. Ungleich günstiger schneidet sie in jenen Bereichen ab, die die Wertigkeit der herkömmlichen Appendektomie bis heute belasten, nämlich bei den septischen Komplikationen. Gute Ergebnisse werden insbesondere in der stark infektgefährdeten Risikogruppe II mit den fortgeschrittenen Appendizitisbefunden erreicht. Gerade dort werden wir nach herkömmlicher Appendektomie eine über Gebühr hohe septische Komplikationsrate einkalkulieren müssen. Da vor alien Dingen Patienten mit fortgeschrittenen Appendizitisbefunden maximal von der laparoskopischen Vorgehensweise profitieren, sollte die Indikation zur Appendektomie weiterhin wie bei der offenen Operation eng gestellt werden. Zur weiteren Minimierung der jetzt schon sehr niedrigen septischen Komplikationsrate empfehlen wir darüber hinaus die Bauchhöhlendrainage, ferner die Verabreichung von Antibiotika in der Risikogruppe II und zur Vermeidung der Zäkaldistension in der Risikogruppe I die konsequente appendixnahe Skelettierung. Zugangsbedingte Komplikationen sind hingegen bei sachgemäβer Vorgehensweise von untergeordneter Relevanz und lassen sich normalerweise leicht beherrschen.