Abstract
Häufigste Ursache der Appendizitissymptomatik ist die akute eitrige Appendizitis. Sie ist durch eine zellulär-exudative Entzündungsreaktion mit stadienhaft-progredientem Verlauf gekennzeichnet. Eine Heilung zur Restitutio ad integrum ist während der frühen und mittleren Phasen der Erkrankung möglich. Pathogenetische Hauptfaktoren sind funktionelle und mechanische Obstruktionen zusammen mit der Infektion der Mukosa durch verschiedene, zumeist bakterielle Erreger. Häufigste Ursache der Appendixobstruktion sind im Kindes- und Jugendalter Koprolithen; bei älteren Patienten nimmt die Häufigkeit tumorbedingter Obstruktionen zu. Unter Sonderformen der Appendizitis werden Entzündungen abgehandelt, deren morphologisches Bild weitergehende Rückschlüsse auf die Ätiopathogenese erlauben. Die Diagnose einer chronischen Appendizitis ist zu stellen, wenn eine chronische Entzündungsreaktion mit andauernden Umbauvorgängen in Mukosa und Submukosa vergesellschaftet ist. Kennzeichnend für die rezidivierende Appendizitis ist das Nebeneinander von Entzündungsresiduen und akuter Entzündung. Zu den fakultativ symptomatischen Appendixläsionen gehören die narbige Appendixobliteration, die neurogene Appendikopathie, die Mukozelen der Appendix und die Appendixendometriose.