Abstract
Die Milz als ein sowohl mit der Hämopoese als auch mit dem lymphatischen System assoziiertes Organ ist häufig bei malignen Erkrankungen dieser beiden Systeme betroffen. Die niedrigmalignen Non-Hodgkin-Lymphome infiltrieren vor allem die weiβe Pulpa. Diese Infiltrate imponieren makroskopisch als regelmäβig verteilte kleine weiβe Herde. Hochmaligne Non-Hodgkin-Lymphome bilden groβe unregelmäβige Tumorknoten. Milzinfiltrate des Morbus Hodgkin kommen in den späten Krankheitsstadien vor. Die Milz ist das am häufigsten befallene intraabdominale Organ. Bei den myeloproliferativen Erkrankungen kommt es zu extramedullärer Blutbildung, welche gelegentlich zu einer extramedullären Blastenkrise führen kann. Eine massive Splenomegalie ist für die chronische myeloische Leukämie und für die Osteomyelofibrose charakteristisch. Komplikationen der Splenomegalie sind Rupturen, vor allem bei akuten Leukämien, und Infarkte, welche bei chronischen lympho- und myeloproliferativen Erkrankungen häufig sind.