Über eine lange Zeit gehörte die Leber zu den wenig operationsfreudigen Organen. Erst in den letzten zwei Jahrzehnten wurden entscheidende Fortschritte erzielt, so daβ heute Eingriffe am Leberparenchym vielfach zu Routineeingriffen geworden sind. Voraussetzung war die Erforschung der segmentalen Anatomie, der intrahepatischen Gefäβarchitektur, der Ischämietoleranz sowie der Regenerationsfähigkeit des Organs. Diese und andere Erkenntnisse sind Gmndlagen für die heute an vielen Zentren durchgeführte Lebertransplantation, die mittlerweile zum chirurgischen Alltag eines Transplantationszentrums gehört. Weiterhin haben die Verbesserung und Verfeinerung diagnostischer Verfahren, wie die Sonographie – auch intraoperativ – das NMR, die Computertomographie und die selektive Angiographie dazu beigetragen, das Organ operationsfähiger zu machen. Letztlich erlauben auch die Verbesserungen operativer Techniken, die Verfeinerung des Nahtmaterials, adjuvante apparative Techniken wie der CUSA sowie der Einsatz von Fibrinklebern in Kombination mit einem Kollagenvlies blutsparende radikale Resektionen mit einer Senkung postoperativer Morbidität und Letalität. Neben dem Spektrum der direkten operativen Eingriffe am Parenchym bei den unterschiedlichsten Erkrankungen konnte durch die Implantation von arteriellen und portalen Kathetersystemen ein neuer Ansatz in der Behandlung von Lebermetastasen geschaffen werden. Auch die Chirurgie der Gallenblase und der Gallenwege hat in den letzten 20 Jahren erhebliche Veränderungen und Akzentuierungen erfahren. Der Einsatz der Sonographie hat die Rate zufällig entdeckter Gallensteine drastisch ansteigen lassen. Zwar ist auch 100 Jahre nach der ersten Cholezystektomie dieser Eingriff das einzige definitive Therapieverfahren. Jedoch haben sich Methoden in den letzten 20 Jahren etabliert, mit denen ebenfalls Gallensteine entfernt werden können. So stehen neben der konventionellen und laparoskopischen Cholezystotomie die orale Litholyse, die extrakorporale Lithotripsie und die lokale Litholyse zur Verfügung. Die Einführung laparoskopischer Techniken hat den Vorteil des kleineren Bauchraumes mit Vermeidung gröβerer Bauchdeckeninzisionen, geringes perioperatives Schmerzsyndrom, frühe Mobilisierung und Belastbarkeit sowie keine kosmetisch störende Narbe, kürzerer stationärer Aufenthalt und verkürzte Dauer der Rekonvaleszens. Mit der Entwicklung der endoskopischen Techniken mit ihren inversiven Interventionen hat auch die Behandlung der Choledocholithiasis einen entscheidenden Fortschritt erfahren und die Taktik in der Behandlung sowie das Spektrum chirurgischer Interventionen verändert.

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