Abstract
«Die Hämodilution ist der Eckpfeiler blutsparender Maβnahmen.» Diese Einschätzung von Lowenstein aus dem Jahre 1981 fokussiert auf die kritische Indikationsstellung zur Bluttransfusion, was den nichtblutigen Volumenersatz (Hämodilution), also die Akzeptanz einer normovolämischen Anämie, voraussetzt. Tierexperiementell und klinisch stehen inzwischen genügend Daten zur Verfügung, um die Therapeuten vor dem Hintergrund relevanter Transfusionsrisiken und zurückgehender Spendebereitschaft zu ermutigen, den «magischen» Transfusionstrigger von 10 g/dl Hämoglobinkonzentration (Hbk) auf etwa 7,5 g/dl abzusenken. Während eine Anämie unter Normovolämie auch im hohen Alter toleriert wird, ist lediglich bei Patienten mit ausgeprägter instabiler koronarer Anamnese Vorsicht geboten. Für diese Patienten besteht jedoch keinerlei Notwendigkeit, eine höhere Hbk als maximal 10 g/dl anzustreben.