Abstract
Die endoskopische transpapilläre Drainage zur Behandlung von Stenosen des Pan-kreas- und Gallenganges hat in den letzten Jahren an klinischer Bedeutung gewonnen. Während jedoch die Indikationen zur biliären Drainage weitgehend definiert und gesichert sind, lassen die bisherigen Ergebnisse der transpapillären Pankreasgangdrainage noch keine eindeutige Bewertung zu. Zur Erläuterung der Techniken, Indikationen und Ergebnisse dienen eigene Erfahrungen bei 1057 transpapillären biliären Drainagen und 93 transpapillären Pankreasgang-drainagen. Mit der transpapillären Cholangiodrainage (TPCD) sind die besten Ergebnisse unter Anwendung von groβlumigen Endoprothesen zu erzielen. Dies setzt entweder Spezialduodenoskope mit einem Arbeitskanal von 3,7 oder 4,2 mm für die Einführung von 10- oder 12-French-Prothesen voraus oder die Anwendung der nicht-transendoskopischen Methode, mit der groβlumige Prothesen von 14 oder mehr French unabhängig vom Durchmesser des Instrumentierkanals eingeführt werden können. Bei der Entscheidung für die Indikation zur präoperativen, passageren oder palliativen TPCD mit groβlumigen Endoprothesen sollte das geringe Risiko der Methode (Frühkomplika-tionsrate: 5%, eingriffsbedingte Letalität: 0,3%; Spätkomplikationen: 18%, davon mehr als 80% endoskopisch behandelbar) berücksichtigt werden.