Abstract
Die diagnostische und therapeutische Endoskopie in der frühpostoperativen Phase besitzt vielerorts noch nicht den Stellenwert, der ihr dank ihrer Effizienz zukommen soll-te. Ein Hauptgrund hierfür ist sicherlich in der in vielen Kliniken und Spitälern vorliegenden Kompetenztrennung zwischen Chirurgie und gastroenterologischer Endoskopie zu finden. Frühpostoperative Komplikationen verlangen nach fachgerechter endoskopischer Diagnostik und gegebenenfalls Therapie. Zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang Blutungen aus Streβulzera und gastrointestinalen Anastomosen, Passagestörungen durch Anastomosenverschwellung sowie die intestinale Paralyse bzw. Obstruktion, Anastomosenfisteln und biliäre Obstruktionen sowie die Therapie postoperativer Atelektasen und Bronchusstumpffisteln. Was bereits für die präoperative Phase gilt, erlangt erst recht in der postoperativen Phase Gültigkeit; nur der endoskopisch tätige Chirurg kann in einer kritischen postoperativen Situation abwägen, ob der Patient einem endoskopischen oder chirurgischen Verfahren zugeführt werden sollte.