Abstract
Die Entwicklung einer narbigen zervikalen Anastomosenstenose ist eine relativ häufige Spätfolge nach subtotaler Osophagusresektion. In einer retrospektiven Studie erfolgte deshalb die Analyse der Behandlungsergebnisse dieser Komplikation im eigenen Krankengut. 28 von insgesamt 32 Patienten mit bougierungsbedürftiger Anastomosenstenose konnten hierfür berücksichtigt werden. Alle Bougierungen erfolgten mit dem System nach Savary-Gilliard. Der erstmalige Stenosenachweis erfolgte im Mittel 6 Wochen nach der Operation. Stenosen waren signifikant häufiger nach Anastomoseninsuffizi-enz, bei End-zu-End-Anastomosen und bei retrosternalem Rekonstruktionsweg. Bei insgesamt 201 Bougierungen kam es nur zu einer klinisch unbedeutenden Perforation. Längerfristig erreichten 75% der Patienten ausschlieβlich durch endoskopische Therapie ein gutes oder zufriedenstellendes Ergebnis. Im Mittel benötigten sie 4 Bougierungssitzungen. 7 Patienten muβten als Therapieversager eingestuft werden. Sie benötigten doppelt so viele Bougierungssitzungen und einen höheren Gesamtzeitaufwand für die Behandlung. Bei alien handelte es sich um ischämisch bedingte, längerstreckige Stenosen (Typ 2). Bei 3 Patienten wurde deshalb eine operative Stenosenresektion und Anastomosen-Neuanlage durchgeführt, mit der nach komplikationslosem Verlauf eine unbeeinträchtigte, dauerhafte Schluckfähigkeit erreicht werden konnte. Bei endoskopischem Aspekt einer Typ-2-Stenose und unzureichendem Bougierungserfolg sollte daher spätestens nach der 4. Bougierungssitzung ein Revisionseingriff erwogen werden.