Abstract
Hintergrund: Mindestmengen in der Viszeralchirurgie für die Anzahl pro Jahr durchgeführter Operationen in einer Klinik sind für große Operationen beim Ösophagus- und Pankreaskarzinom mit dem Ziel eingeführt worden, die Versorgungsqualität für die Patienten zu verbessern. Bisher weniger beachtet ist der Einfluss des einzelnen Chirurgen. Ziel der vorliegenden Studie war es, die aktuellen Daten zu analysieren. Methode: Eine systematische Analyse der Publikationen 2004–2008 wurde durchgeführt. Gesucht wurde «esophageal cancer» und «pancreas cancer» in Kombination mit «high volume» und entsprechenden Wortvarianten. Aus den gefundenen und bewerteten Publikationen erfolgte eine Erhebung der postoperativen Mortalität und des Überlebens in Abhängigkeit von der Fallzahl. Ergebnisse: In die Auswertung eingeschlossen wurden 14 Studien mit Originaldaten zum Ösophaguskarzinom und 6 Studien zum Pankreaskarzinom. Es zeigte sich eine eindeutige Korrelation zwischen Fallzahl und postoperativer Mortalität. Für das Ösophaguskarzinom wurde im allgemeinen 10 Operationen pro Jahr als «low volume» klassifiziert. Eine deutliche Reduzierung der Mortalität lässt sich aber erst ab 20 Operationen aufzeigen. Berücksichtigte man die Zahl der Operationen pro Operateur, so ließen sich beim Ösophaguskarzinom 46% und beim Pankreaskarzinom 53% des Unterschieds zwischen «High volume»-und «Low volume»-Hospital durch die Operationsfrequenz des einzelnen Chirurgen erklären. Schlussfolgerung: Wir brauchen gut ausgebildete und trainierte Chirurgen, die interdisziplinär im Team arbeiten können.