Abstract
Die Leberchirurgie hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Durch Verbesserungen des prä-, intra- und postoperativen Managements werden zunehmend aggressivere chirurgische Therapieverfahren durchgeführt. Auch makroskopische Veränderungen der Leber, sowie Komorbiditäten seitens des Patienten stellen heute keine absoluten Kontraindikationen dar. Ein «Small for size»-Syndrom (SFS) sollte durch genaue präoperative Evaluation des Patienten und der Leberfunktion vermieden werden. Im Falle eines SFS bieten Ersatzverfahren, wie MARS nur eine temporäre Therapieoption. Ein vollwertiger Leberersatz ist zurzeit klinisch nicht verfügbar. Aufgrund der besonderen Gefäβanatomie der Leber sind vaskuläre Komplikationen eine besondere Herausforderung in der Diagnostik und Therapie. Eine arterielle Minderversorgung muss insbesondere wegen der wahrscheinlichen konsekutiven Gallengangskomplikationen rasch diagnostiziert und behoben werden. Die häufigsten Komplikationen im Pfortaderstrombahngebiet sind die Thrombose und die Stenose. Diese werden zunehmend erfolgreich interventionellen Therapiemaβnahmen zugeführt. Eine Outflow-Problematik findet sich nahezu ausschlieβlich nach Teillebertransplantationen (Split- und Leberlebendspende) und erweiterten rechtsseitigen Leberresektionen. Die Therapie ist nicht standardisiert und reicht von interventionellen Verfahren bis hin zur Leber(re)transplantation.