Abstract
Die nichtokklusive mesenteriale Ischämie (NOMI) ist die Folge einer lang anhaltenden kardiovaskulären Hypotonie. Man kann sie als eine pathophysiologische Überreaktion bezeichnen. Ursächlich sind alle Krankheitsbilder oder Kreislaufzustände, die eine stressvermittelte Antwort des Splanchnikussystems hervorrufen, vorwiegend kardiale, hämorrhagische und septische Schockformen,aber auch Flüssigkeitsdefizite durch Infusions- oder Dialysetherapie. Die Extremform der NOMI ist der Mesenterialinfarkt. Diagnostisch hinweisend sind typische laborchemische Entgleisungen, als beweisend gilt die Angiographie der Mesenterialarterien. Die Therapie basiert auf der Stabilisierung der Hämodynamik und der direkten Beeinflussung der Angiospastik durch eine intravasale Pharmakospülperfusion. Die Prognose der NOMI ist außer von der Schwere des zugrunde liegenden Krankheitsbilds von der ärztlichen Sensibilität sowie der schnellen Diagnostik und Therapie abhängig.