Abstract
Bereits heute sind schon Software-Programme für die 3D-Analyse und die Therapieplanung parenchymatöser Organe,insbesondere der Leber, für den klinischen Einsatz verfügbar und werden bereits im OP eingesetzt. Die Aufarbeitung der CT-Datensätze mit Segmentierung der Organstrukturen ist allerdings sehr zeit- und personalaufwändig. Die computergenerierten Resektionsvorschläge werden bereits erfolgreich in den OP-Situs übertragen. Dieser Übertragungsschritt soll in Zukunft durch eine Echtzeit-OP-Navigation erfolgen. Die Mehrzahl der Navigationsprojekte stützen sich auf intraoperativen 2D- und 3D-Ultraschall sowie auf optische Registrierungsverfahren. Elektromagnetische Registrierungssensoren werden nur vereinzelt erprobt, da sie sehr störanfällig auf Metallgegenstände reagieren. Wenn ein Registrierungsprozess abgeschlossen ist, gelten die Daten nur so lange, wie das Organ nicht bewegt wird. Im Falle von nichtrigiden Organen wie der Leber muss daher ein Daten-Update in Echtzeit und in kurzen Zeitabständen erfolgen. Ein solches System, das eine Navigationüber einen längeren Zeitraum sicherstellt, ist zur Zeit nicht verfügbar. Die Validierung der Planungsdaten existiert bisher nur in Ansätzen. Die Ergonomie, d. h. die Verfügbarkeit der Daten in intuitiv erfassbarer und manipulierbarer Weise,muss noch erheblich verbessert werden. Die Zukunft gehört möglicherweise einem intelligenten Skalpell, das seine Dissektionsaktivität herabsetzt, wenn der geplante Resektionspfad verlassen wird. Die Endverantwortung der Operation wird jedoch auch in Zukunft beim Chirurgen verbleiben.