Abstract
Ausgehend von den innovativen Ergebnissen im Rahmen der multimodalen Rehabilitation («Fast-track»), sollten die überarbeiteten Ernährungskonzepte generell auf kolorektale Eingriffe umgesetzt werden. Neben einer Verkürzung der präoperativen Nüchternheitsphase muss hierbei auch ein adäquates Screening auf Mangelernährung mit einer entsprechenden präoperativen ernährungsmedizinischen Konditionierung in den klinischen Alltag eingeführt werden. Als praktikables Screening-Instrument hat sich hierbei der so genannte NRS 2002 etabliert. Neben den präoperativen Ernährungskonzepten gilt es auch, die bislang praktizierte, prolongierte postoperative Nüchternheitsphase durch einen raschen, jedoch dem Wohlbefinden des Patienten adaptierten, postoperativen Kostaufbau zu ersetzen. Hierbei sollte bei funktionsfähigem Gastrointestinaltrakt bereits ab dem 1. postoperativen Tag mit oraler Kost ad libidum begonnen werden. Bei eingeschränkter gastrointestinaler Funktion sollte postoperativ eine kombinierte orale/parenterale Kalorienzufuhr erfolgen. Eine komplett parenterale Ernährung von Patienten nach kolorektalen Eingriffen ist somit nach heutigem Kenntnisstand lediglich bei Vorliegen eines Ileus oder relevanter intestinaler Leckagen indiziert.