Abstract
Für die Diagnostik gastrointestinaler Blutungen unklarer Lokalisation nach unauffälliger Gastroskopie und Koloskopie steht seit einigen Jahren die Kapselendoskopie als neue bildgebende Methode zur Verfügung. Sie ist mittlerweile als wichtiges diagnostisches Mittel anerkannt,nachdem mehrere kontrollierte und randomisierte Studien ihre Überlegenheit als Methode der ersten Wahl insbesondere im Vergleich mit der Push-Enteroskopie zeigen konnten. Ihre Vorteile sind die hohe Findungsrate für Blutungsquellen und die für den Patienten schonende Untersuchungstechnik. Als Nachteile sind hohe Kosten und fehlende Interventions- bzw. Biopsiemöglichkeiten zu werten. Zur Optimierung der Untersuchungsvorbereitung liegen erste Studien vor. Die Kapselendoskopie ist aus derzeitiger Sicht die Methode der ersten Wahl zur Lokalisationsdiagnostik bei gastrointestinaler Blutung nach vorausgegangener unauffälliger Ösophagogastroskopie und Koloskopie im Sinne einer Portaluntersuchung zur Festlegung des weiteren Prozedere.