Abstract
Die akute Ösophagusvarizenblutung imponiert im Rahmen der gastrointestinalen Blutungen als Notfallsituation mit hoher Letalität. Die Allgemeinmaßnahmen fokussieren nach intensivmedizinischen Richtlinien in erster Linie auf Kreislaufstabilisierung, auf frühzeitige Intubation sowie auf prophylaktische Maßnahmen zur Verhütung von Koma, Nierenversagen, Pneumonie und Rezidivblutung. Zur medikamentösen Drucksenkung im Pfortaderkreislauf wird bei akuter Blutung vornehmlich Sandostatin bzw. sein Analogon Octreotid eingesetzt. In der Langzeittherapie sind vor allem Beta-Blocker von Bedeutung. Im klinischen Kontext unterscheidet man die Behandlung der Akutblutung von der Sekundär- bzw. Primärprophylaxe. Die akute Blutung ist eine Domäne der interventionellen Endoskopie, wobei die endoskopische Varizenligatur gegenüber der Sklerosierungstherapie als Maßnahme der Wahl gilt. Bei hoher primärer Erfolgsrate werden hierdurch weniger lokale Komplikationen wie Strikturen,Stenosen oder Schleimhautnekrosen verursacht. Die Problematik bei der Rezidivblutungsprophylaxe durch Beta-Blocker besteht wegen bekannter Nebenwirkungen vor allem in der Patienten-Compliance. Bei der Primärblutungsprophylaxe besteht die Schwierigkeit in der Selektion geeigneter Patienten.