Abstract
Obwohl die laparoskopische Resektion eines malignen Tumors impliziert, dass durch den Einsatz des minimal invasiven Verfahrens die immunologische Abwehr und das Tumorwachstum weniger beeinflusst werden als bei der konventionellen Chirurgie, ist der Stellenwert dieser Operationstechnik im Hinblick auf die Prognose der Tumorpatienten immer noch unvollständig geklärt. Ob die durch die Operation verursachte intra- und postoperative Immunsuppression nach laparoskopischen Operationen im Gegensatz zur konventionellen Technik wirklich reduziert ist und hierdurch möglicherweise die Prognose der Patienten günstig beeinflusst werden kann, kann derzeit nicht eindeutig beantwortet werden. Zudem zeigen experimentelle Studien eher einen negativen Effekt von CO2 auf die Abwehrreaktion von Immunzellen und eine Stimulation des Wachstums von Tumorzellen. Hingegen konnten die meisten Tiermodelle einheitlich einen immunologischen Vorteil und eine geringere Stimulation des Tumorwachstums im Vergleich zur konventionellen Chirurgie nachweisen. Die klinischen Studien zeigen zwar bei kleineren chirurgischen Eingriffen eine deutlich geringere postoperative systemische Inflammation, allerdings konnte dieser Vorteil bei der Resektion von malignen Tumoren,wie dem kolorektalen Karzinom, nur bedingt bestätigt werden. Bislang konnte in allen prospektiv randomisierten Studien weder eine geringere Morbidität noch eine Korrelation zwischen perioperativen immunologischen Veränderungen und postoperativen Komplikationen noch eine Verbesserung der Langzeitprognose nachgewiesen werden.