Abstract
Die Verfahren der minimal invasiven Chirurgie kommen in verschiedenen Modifikationen zunehmend auch für die Resektion gastrointestinaler Tumoren zur Anwendung. Die Planung der differentialtherapeutischen Strategie und die Planung einer Tumorresektion über einen primär offenen oder minimal invasiven Zugang erfordert präoperativ eine genaue Artdiagnose und Lokalisation des gastrointestinalen Tumors sowie bei Malignomen auch eine Klassifikation des Tumors in das TNM-System nach den Kriterien der UICC. Das Staging der lymphonodalen Metastasierung erfolgt heute mit der Multislice-Detektor-CT in höchster Sensitivität, während die hämatogene Metastasierung in die Leber entweder mit der Kernspintomographie unter Nutzung leberspezifischer Kontrastmittel oder mit der High-End-Sonographie unter Nutzung von Echosignalverstärkern mit der höchsten Sensitivität nachgewiesen werden kann. Die lokale Tumorinfiltrationstiefe lässt sich bei vergleichenden Untersuchungen der bildgebenden Verfahren nach wie vor mit der endoluminalen Sonographie mit höchster Genauigkeit nachweisen, wobei die Sensitivität für die Tumorinfiltration bei etwa 70-85% und für die lokoregionäre lymphonodale Metastasierung bei etwa 60-70%liegt. Wenn die operative Strategie aus den Daten des präoperativen Tumor-Stagings abgeleitet werden soll, ist die Endosonographie in hoch auflösender nah fokussierter Technik heute sicher eine obligatorische Voraussetzung für die Ableitung der Indikation zur Resektion gastrointestinaler Tumoren. Nachdem Machbarkeitsstudien belegt haben, dass alle traditionell offenen Verfahren in der Behandlung onkologischer Erkrankungen an Magen, Kolon und Rektum auch laparoskopisch durchgeführt werden können, muss in zukünftigen Studien zunächst geklärt werden, ob die minimal invasiven Verfahren tatsächlich relevante Vorteile im perioperativen Verlauf und zumindest gleichwertige Ergebnisse in der postoperativen onkologischen Nachsorge im Vergleich zu den offenen Verfahren ermöglichen. Demgegenüber erscheint das präoperative Tumor-Staging für die Indikationsstellung zu einem offenen oder minimal invasiven Vorgehen von eher nachgeordneter Bedeutung zu sein.