Abstract
Pancreas Kidney Transplantation – Gold Standard for the Treatment of Terminal Kidney Insuffience in Diabetes mellitus Type I Als Lillehei und Kelly 1966 die erste Pankreastransplantation in Minneapolis durchführten [1], geschah das in Kombination mit einer Nierentransplantation in der Vorstellung, dieses Nierentransplantat mithilfe des Pankreas vom gleichen Spender vor erneuten diabetischen Spätschäden zu bewahren. Wie Bohman et al. [2] und viele Jahre später Fioretto et al. [3] nachweisen konnten, zu Recht. Als Anfang der 1980er Jahre die Nierentransplantation längst, und mit Einführung des Cyclosporin A zunehmend auch extrarenale Transplantationen wie die Lebertransplantation oder die Herztransplantation klinisch etablierte und lebensrettende Therapieverfahren darstellten, litt die Pankreastransplantation noch unter dem Nimbus, weder lebensrettend noch klinisch etabliert zu sein. Sie bedeutete das Austreiben eines Übels, der exogenen Insulinzufuhr, mit einem anderen, einer stärkeren Immunsuppression. Die Jahresfunktionsraten lagen unter 30%. Diese Therapie kam spät, im Endstadium einer schweren chronischen Erkrankung, und hatte eine Vielzahl bedrohlicher Komplikationen wie insbesondere die Transplantatpankreatitis. Bei unsicherem Erfolg bedeutete dieses Therapieverfahren – ehedem nur ein temporäres bis zur Etablierung der Inseltransplantation – bei hoher Morbidität eine Gefährdung des Typ-I-Diabetes-Nierentransplantatempfängers. Heute liegt die Einjahresfunktionsrate bei 85–90%, die Abstossungsfrequenz in der Größenordnung von 25–30%, die Inseltransplantation ist immer noch das Therapieverfahren der zweiten Wahl und neben den schützenden Effekten für die mittransplantierte Niere steht der ungeheure Gewinn an Lebensqualität, auch beim erblindeten Diabetiker, sowie die Lebensverlängerung im Vergleich zum nur nierentransplantierten Typ-I-Diabetiker außer Frage. ...