Abstract
Neuroendokrine Tumoren des Gastrointestinaltraktes sind eine seltene und heterogene Gruppe meist metastasierter Neoplasien. Das klinische Bild kann durch eine Hormonassoziierte Symptomatik bei funktionell aktiven Tumoren oder durch Zeichen des Tumorwachstums bei funktionell inaktiven Tumoren geprägt sein. Der spontane Wachtumsverlauf reicht von langsamer Progredienz mit Langzeitüberleben über 10 Jahre bei gut differenzierten Tumoren bis hin zu sehr kurzer Überlebenszeit unter einem Jahr bei anaplastischen Tumorvarianten. Bei lokalisierter Erkrankung ist die kurativ intendierte Exstirpation des Primärtumors die Therapie der Wahl. Die Behandlungsstrategien bei Metastasierung umfassen zytoreduktive Verfahren wie palliative operative Resektion (Debulking) und Embolisation, Okklusion oder Ligatur sowie Chemoperfusion und Chemoembolisation der Arteria hepatica bei Leberfiliae. Eine systemische Chemotherapie oder antiproliferative Behandlung mit Somatostatin-Analoga und Alpha-Interferon kann als Monotherapie oder in Kombination mit interventionellen Maβnahmen zur Beeinflussung des Tumorwachstums und symptomatischen Palliation führen.