Abstract
Gastrointestinale Karzinoide metastasieren in bis zu 80% in die Leber. Aufgrund der endokrinen Aktivität einerseits und der zum Teil ausgeprägten Tumormassen bei dem langsamen Wachstumsverhalten andererseits kann ein chirurgisches Vorgehen auch im fortgeschrittenen Stadium indiziert sein. Hierbei kommen die radikale Leberteilresektion in kurativer Intention, die operative Verminderung der Tumormassen (Debulking) und die totale Hepatektomie mit nachfolgender Lebertransplantation in Frage. Die operative Behandlung von 7 Patienten (2 kurative Resektionen, 2 tumorreduzierende Operationen, 3 Hepatektomien und orthotope Lebertransplantationen) und ein Literaturüberblick werden dargestellt. Die radikale Leberteilresektion stellt beim metastasierenden Karzinoid eine etablierte Therapie dar. Auch wenn eine radikale Tumorentfernung nicht erreicht werden kann, so ist durch das Debulking neben einer Verlängerung der Überlebenszeit eine Verbesserung der endokrinen Symptomatik zu erwarten. Bei beidseitigen Lebermetastasen und Beschränkung des Tumorwachstums auf die Leber kann in Einzelfällen die Lebertransplantation erwogen werden. Neben den allgemeinen Risiken der Transplantation besteht aber hierbei im Falle eines Rezidivs die Gefahr einer beschleunigten Tumorprogression unter der Immunsuppression.