Abstract
Unter wiederholten Symptomen der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD) leiden 40-60% der Bevölkerung der westlichen Welt. Die Einführung potenter Säurehemmer (H2-Blocker, Protonenpumpeninhibitoren) hat die chirurgische Therapie fast vollständig verdrängt. Unter Omeprazol kann bei mehr als 90% der Patienten rasch eine Beschwerdefreiheit erreicht werden. Die Rezidivrate nach Absetzen der medikamentösen Therapie liegt jedoch über 80%. Zudem sind die Nebenwirkungen der medikamentösen Dauertherapie bisher nur ungenügend untersucht. Die medikamentöse Therapie kann die Symptome der GERD lindern, jedoch nicht deren Ursache (insuffizienter unterer Ösophagussphinkter) beheben. Die Einführung der minimal invasiven Chirurgie brachte eine Renaissance der operativen Therapie der GERD. Als etabliertes Standardverfahren gilt heute die Bildung einer kurzen und lockeren («floppy») 360°-Manschette. Die unbedingt erforderlichen präoperativen Abklärungen umfassen die endoskopische und radiologische Beurteilung von Ösophagus und Magen sowie die 24-Stunden-pH-Manometrie. Unter Beachtung einer strengen Indikationsstellung und einer korrekt durchgeführten laparoskopischen Fundoplicatio können zumindest im kurzzeitigen Verlauf ausgezeichnete Resultate erreicht werden. Über 90% der Patienten werden beschwerdefrei, und Morbidität ( < 5%) sowie Mortalität ( < 0,1%) sind gering. Insbesondere junge Patienten mit einem insuffizienten unteren Ösophagussphinkter, welche unter medikamentöser Therapie eine nur ungenügende Symptomfreiheit erreichen oder eine Dauertherapie ablehnen, sind geeignet für die laparoskopische Fundoplicatio.