Abstract
Laparoskopische Operationen sind keine Eingriffe ohne Risiko. Neben Gallenwegsläsionen zählen übersehene Verletzungen von Hohlorganen zu den häufigsten Ursachen intraabdomineller Infektionen. Wir berichten über ein Kollektiv von 16 Patienten mit schwerer diffuser Peritonitis nach gynäkologischen (9) oder chirurgischen (7) laparoskopischen Operationen. Das Durchschnittsalter betrug 46 Jahre. 15 Patienten überlebten die Infektion. Ursachen der Peritonitis waren Galleleckagen (3×), Perforationen von Magen, Darm oder Harnblase (9×), die insuffiziente Therapie eines Ovarialabszesses (2×), ein superinfiziertes Hämatom (1×); in einem Fall war die Infektionsursache unklar. Bei 4 Patienten konnte die Infektion durch eine Reoperation beherrscht werden. In 12 Fallen war eine Etappenlavage-Therapie (2-37 Tage) notwendig. Verantwortlich für den schweren Krankheitsverlauf war in alien Fallen das Übersehen der Komplikationen beim Ersteingriff und eine spat einsetzende Therapie. Bei Abweichungen vom normalen klinischen postoperativen Verlauf ist gnostik mit entsprechend frühzeitiger therapeutischer Konsequenz zu fordern.