Abstract
Das Internationale Pankreas-Transplantationsregister (IPTR) erstellt in erster Linie Univarianzanalysen. Darüber hinaus versucht dieses Register, mittels Multivarianzanalyse Risikofaktoren zu definieren, die auf die Organfunktionsrate Einfluß nehmen. Auf statistische Einzelheiten sei auf die weiterführende Literatur verwiesen. Bei der simultanen Pankreas- und Nierentransplantation (SPK) leben über 90% der Patienten 1 Jahr nach Transplantation. Mehr als 80% der Patienten haben ein funktionierendes Nierentransplantat und über 70% der Patienten sind insulinfrei. Die überwiegende Anzahl der singulären Pankreastransplantationen (PAK, PTA) wurde in den USA durchgeführt. Das Risiko eines Pankreastransplantatverlustes steigt bei Retransplantation und ist höher in der PAK- und PTA-Kategorie als in der SPK-Kategorie. Patienten > 45 Jahre haben ein nur gering erhöhtes Risiko, ihr Pankreastransplantat früher zu verlieren, als Patienten < 45 Jahre. Allerdings gilt das nicht für die PAK-Kategorie: Hier ist das Risiko eines Transplantatverlustes bei Patienten alter als 45 Jahre erhöht. Die Therapie mit einem antilymphozytären Antikörper in der Induktionsphase erzielt bei der SPK keine Verbesserung der Pankreasfunktionsrate. Anders hingegen in der PAK- und PTA-Kategorie, wo die Ergebnisse besser sind, wenn ein Anti-T-Zell-Antikörper angewendet worden ist. Keinen negativen Einfluß auf die Organfunktionsrate hat die Länge der Konservierungszeit, ebenso läßt sich ein eindeutig positiver Einfluß des HLA-Systems bei der SPK nicht nachweisen. Dies steht wiederum im Gegensatz zur PAK- und PTA-Kategorie. In diesen Patientenkategorien gilt es, die Anzahl der mismatches zu minimieren, da an-derenfalls das Risiko eines Transplantatverlustes steigt. Hinsichtlich der Blasendrainage ist festzustellen, daß diese Technik nicht nur mit einer höheren Pankreasfunk-tionsrate, sondern auch mit einer höheren Nierenfunktionsrate verbunden ist, insbesondere wenn eine SPK erfolgt. Dies gilt sowohl für die USA als auch für Europa. Während die Patientenüberlebensrate in den drei Kategorien gleich ist, trifft dies für die Pankreasfunktionsrate nicht zu. Besonders bedeutsam ist, daß die Patientenüberlebensrate und die Nierenfunktionsrate bei der SPK gleich sind, wenn nicht sogar besser im Vergleich mit Typ-I-Diabetikern, bei denen nur eine singuläre Nierentransplantation durchgeführt wurde.