Abstract
Die kombinierte Pankreas-/Nierentransplantation beim Tpy-I-Diabetiker mit terminaler Niereninsuffizienz ist die Behandlungsmethode der Wahl aufgrund der guten Ergebnisse in Form der Uberlebens- und Funktionsrate und ihrer möglichen Auswirkungen auf die Sekundärkomplikation des Diabetes. Andererseits muβ postoperativ eine stärkere immunsuppressive Therapie eingesetzt werden mit ihren Auswirkungen auf die perioperative Morbidität. Darum ist es erstrebenswert, einen Überblick über den Effekt dieser Therapie auf die Lebensqualität der Patienten zu gewinnen. Aus diesem Grunde haben wir in einer retrospektiven Analyse an 54 Patienten, die im Zeitraum von Januar 1987 bis Dezember 1991 transplantiert worden waren und die Effekte der Behandlung aus der Erfahrung von mindestens einem postoperativen Jahr beurteilen konnten, in Form von Telefoninterviews durchgeführt. Retrospektiv verzeichnen fast alle Patienten einen enormen Zugewinn an Lebensqualität nach kombinierter Pankreas-/Nierentransplantation. Selbst schwere vorbestehende oder nach Transplantation auftretende sekundäre diabetische Komplikationen, ebenso wie der Nierentransplantatverlust nach Jahren, ändern diese retrospektive Beurteilung durch die Patienten nicht. Deutliche Verbesserungen zeigen der Verlauf und die Einstellbarkeit einer vorbestehenden arteriellen Hypertension und das subjektive Wohlgefühl. Die Verbesserungsfähigkeit der Lebensqualität.sollte mit ausschlaggebend sein, beim Patienten mit Typ-I-Diabetes und terminaler Niereninsuffizienz die Indikation zur kombinierten Pankreas-/Nierentransplantation zu stellen.