Abstract
Die kombinierte Pankreas-/Nierentransplantation hat sich als Methode zur Therapie des Diabetes mellitus Typ I im fortgeschrittenen Stadium etabliert. Etwa bei jedem dritten Empfänger treten am Pankreas unterschiedlich stark ausgeprägte entzündliche Veränderungen am exokrinen Organanteil auf, die in schweren Verlaufsformen Anlaβ zu Revisionseingriffen geben. Die Ätiologie dieser Pankreatitis im Transplantat ist erst in Ansätzen geklärt. An zu definierten intraoperativen Zeitpunkten und im Rahmen von Revisionseingriffen gewonnenen Biopsien aus humanen Pankreastransplantaten läβt sich ermitteln, daβ die morphologisch frühesten Veränderungen in einer Dilatation des endoplasmatischen Retikulums, in einer zytoplasmatischen Vakuolenbildung und in einer Fusion der Vakuolen mit den Zymogengranula in den Azinusepithelzellen bestehen. Der Zeitpunkt des Auftretens dieser Veränderungen spricht dafür, daβ die Ischämie einen wesentlichen ätiologischen Faktor darstellt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die frühen und späten morphologischen Veränderungen systematisch zu erfassen und in ihrem zeitlichen Ablauf darzustellen, um Ansätze zum Verständnis der formalen Pathogenese der Transplantatpankreatitis und Hinweise für ein therapeutisches Vorgehen zu gewinnen.