Abstract
Fortgeschrittene Rektumkarzinome, auch wenn sie resektabel sind, haben eine lokale Rezidivrate, für deren Vermeidung geeignete Behandlungskonzepte gesucht werden. Sicher spielt das Können des Operateurs eine wichtige Rolle. Aber randomisierte Studien auch renommierter Zentren beklagen bei resektablen Dukes-B2-/C-Karzinomen Rezidivraten von 25-30%. Für nichtresektable Prozesse ist diese Rate erheblich höher. Die Strahlentherapie ( ≧ 45 Gy), unterstützt von simultaner Chemotherapie (5-Fluorouracil ± Leucovorin), kann ohne Zweifel einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen von Resektabilität, zur sphinkterer-haltenden Therapie, zur Reduktion der Lokalrezidive und wohl auch zur Reduktion der Metastasenrate leisten. Der Therapievorschlag der NIH Consensus Conference 1990 ist weder als allgemeine noch als postoperative Standardtherapie zu unterstützen. Der Zeitansatz für die radikale, lokale Therapie ist, wann immer möglich, zu straffen und die Zusatztherapie während dieser Zeit ist simultan zu verabreichen. Die vorliegenden Resultate der randomisierten Studien postoperativer oder präoperativer Zusatztherapien unterstützen die Argumente für den präoperativen Einsatz der simultanen Strahlen- und Chemotherapie bei der Behandlung fortgeschrittener Rektumkarzinome, der durch die intraoperative Behandlung ergänzt werden kann.