Abstract
Spätfolgen des Lebertraumas entstehen einerseits aus der Schwere der Verletzung, andererseits aus einer mangelhaften oder fehlerhaften Erstversorgung. Es muβ hervorgehoben werden, daβ sich aus dieser Tatsache keine Vorwürfe gegen den Erstoperateur ergeben dürfen, da bei der Erstversorgung immer die Lebenserhaltung im Vordergrund steht. Komplikationen wie Fisteln und Abszesse kann nur ein Lebender bekommen. Mit dieser Aussage wird dieser Situation Rechnung getragen. Immerhin beträgt beim schweren Lebertrauma die Letalität mehr als 30%. Das Belassen von Höhlen im Leberparenchym mit Separation von Blut und Galle, die wiederum zu Abszessen führen, muβ möglichst umgangen werden. In Abhängigkeit von der Gesamtsituation des Patienten sollte bei einer tiefen Parenchymverletzung immer eine Hepatotomie erwogen werden, um die tiefergelegenen Strukturen besser versorgen zu können. Auch das «Packing» sollte nur temporär erfolgen, um unter stabilen Kreislaufverhältnissen immer ein inneres Débridement und die Drainage der entsprechenden Höhlen anschlieβen zu können. Die Ergebnisse des eigenen Patientenkollektivs werden dargestellt und analysiert.