Abstract
Im Rahmen einer prospektiven Studie sind wir seit Einführung der laparoskopischen Appendektomie in unserer Klinik im Februar 1991 der Frage nachgegangen, ob die laparoskopische Technik für den Patienten vorteilhafter ist als das konventionelle Vorgehen. Im Zeitraum zwischen Februar 1991 und April 1995 haben wir 81 Patienten laparoskopisch und 578 Patienten konventionell appendektomiert. Die Entscheidung «laparoskopisch» oder «konventionell» war lediglich abhängig von der Anwesenheit eines laparoskopieerfahrenen Operateurs. Die Altersverteilung, das Vorliegen wesentlicher Vorerkrankungen und die Schwere des Befundes sowohl klinisch als auch histologisch waren vergleichbar. Die Operations- wie auch die Verweildauer zeigten keine Unterschiede. Der postoperative Verlauf war dagegen unterschiedlich: 2× trat ein Douglasabszeβ und 1 × eine schwere, diffuse Peritonitis in der laparoskopischen Gruppe gegenüber 2 diffusen Peritonitiden bei perforierter Appendix in der konventionellen Gruppe auf. 59% der Laparoskopierten klagten über hartnäckige, schmerzhafte Blähungen, 20% über Erbrechen; in der konventionellen Gruppe zeigten diese postoperativen Störungen dagegen nur 17 resp. 11%. Die Rate der septischen Wundheilungsstörungen war etwa gleich hoch. Besonders aufgrund der schweren, septischen Komplikationen in der laparoskopischen Gruppe haben wir die anfangs weit gestellte Indikation zum laparoskopischen Vorgehen eingeschränkt und empfehlen diese Technik nur noch bei chronischen rechtsseitigen Unterbauchbeschwerden und bei adipösen Patienten, wenn klinisch und sonographisch kein Verdacht auf eine schwere, weit fortgeschrittene Appendizitis vorliegt.