Abstract
Die ersten 508 Patienten, die zwischen Oktober 1989 und März 1991 an unserer Klinik einer laparoskopischen Cholezystektomie unterzogen wurden, wurden zu einer Nachuntersuchung nach im Mittel 19 Monaten einbestellt. 92,1 % der Patienten wurden in der Klinik nachuntersucht. Sie füllten einen detaillierten Fragebogen aus, der 8 spezifische Symptome vor und nach der Operation erfragte: Kolikschmerz, nichtkolikartiger Schmerz, abdominelle Distension, Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, Blähungen sowie Einschränkungen bei der Nahrungsaufnahme. Bei 453 Patienten (96,8%) hatten sich die Symptome als Ergebnis der Operation deutlich gebessert. 260 Patienten (55,6%) berichteten über abdominelle Symptome. Zur Klassifikation der Ergebnisse wurde eine Einteilung in 3 Grade gewählt: 310 Patienten (66,2%) hatten ein exzellentes Ergebnis und berichteten keine Symptome. 143 Patienten (30,5%) klagten noch über abdominelle Beschwerden, die jedoch durch einfache Maßnahmen beherrschbar waren. Als unbefriedigend bezeichneten 15 Patienten (3,2%) ihr Ergebnis, d.h., diese Patienten würden einer sofortigen stationären Aufnahme zwecks Abklärung ihrer Beschwerden zustimmen. Im einzelnen wurde der prozentuale Anteil der Patienten mit biliären Koliken von 82,9 auf 6,4% reduziert, Blähungen von 62,2 auf 45,3%. Bei 147 (50,2%) der 293 Patienten, die vor der Operation über Blähungen klagten, blieben diese Beschwerden bestehen. Demgegenüber berichteten von 175 Patienten, die vor der Operation keine Blähungen hatten, 65 (37,1 %) über das Auftreten dieses Symptoms nach der Operation. Blähungen und Dyspepsie nach Cholezystektomie haben wahrscheinlich mehrere Ursachen, von denen eine die Beseitigung der Gallenblase ist. Das symptomatische Ergebnis in der Langzeituntersuchung nach laparoskopischer Cholezystektomie bei Patienten mit symptomatischer Cholezystolithiasis ist exzellent. Die Prognose des Einzelpatienten bleibt jedoch nach wie vor unvorhersehbar.