Abstract
Während die laparoskopische Cholezystektomie (LC) als Standardmethode zur Therapie der symptomatischen Cholezystolithiasis fraglos etabliert ist, wird das Vorgehen bei der gleichzeitigen Choledocholithiasis zunehmend kontrovers diskutiert. Es konkurrieren die gleichzeitige laparoskopische Gallenwegssanierung während der Cholezystektomie, entweder transzystisch oder über eine Choledochotomie, und das therapeutische Splitting. Bei 1750 LC fanden wir zu 8% (n = 140) eine Choledocholithiasis, ein Drittel hiervon war (n = 45) klinisch stumm. Bei 119 Patienten wurden die Gangsteine endoskopisch transpapillär pr-ä, bei 11 postoperativ entfernt. In 12 Fällen führten wir eine transzystische Choledochusrevision durch, 2mal wurde offen nach Konversion wegen Verwachsungen revidiert. Die endoskopische retrograde Cholangiographie (ERC) hatte eine Erfolgsrate über 98%, eine endoskopische Steinextraktion nach Papillotomie gelang immer und war in etwa 9% der Fälle postoperativ kompliziert (Pankreatitis, Hyperamylasämie, Papillenblutung), während keine Komplikationen nach transzystischer Gallenwegsexploration auftraten. Kein Patient verstarb, die postoperative Aufenthaltsdauer verlängerte sich bei der Choledocholithiasisgruppe nur um 1,5 Tage gegenüber dem Restkollektiv mit einem Median von 4,2 Tagen. Das therapeutische Splitting ist eine bereits etablierte, sichere und minimal invasive Strategie zur Therapie auch der komplizierten Choledocholithiasis. Die neu- und weiterzuentwickelnden Verfahren der laparoskopischen Choledochuschirurgie werden sich an diesem Standard und dem der offenen Chirurgie zu messen haben.