Abstract
Die intraoperative Bestrahlung (IORT) erlaubt die simultane Anwendung zweier bewährter onkologischer Verfahren, nämlich der Strahlentherapie und der chirurgischen Resektion. Diese Vorgangsweise ist besonders beim duktalen Pankreaskarzinom mit der bekannt schlechten Prognose und der hohen Rate von Lokalrezidiven vielversprechend. Dies vor allem, seit man weiß, daß das Pankreaskarzinom zwar nicht grundsätzlich strahlenresistent ist, aber einer relativ hohen Strahlendosis bedarf, um eine lokale Tumorbeeinflussung zu bewirken. Im eigenen Krankengut wurden in einem Zeitraum von 1984 bis 1994 39 Patienten wegen eines lokal inoperablen Pankreaskarzinoms ohne Fernmetastasen palliativ bestrahlt; bei weiteren 33 Patienten wurde eine adjuvante Bestrahlung im Rahmen einer Whippleschen Radikaloperation vorgenommen. Bei palliativer Bestrahlung konnte eine positive Beeinflussung der tumorkorrelierten Schmerzen in 75% der Fälle erreicht werden; die mediane Überlebenszeit liegt bei 9 Monaten. Bei den 33 adjuvant bestrahlten Patienten liegt die mediane Überlebenszeit bei 20 Monaten, wobei die Lokalrezidivrate bei 20% liegt. Somit decken sich unsere Ergebnisse mit den internationalen Erfahrungen, daß durch eine intraoperative Radiatio des Pankreaskarzinoms allein eine Besserung des Überlebens nicht gewährleistet ist und die IORT in ein multimodales Therapiekonzept eingebunden werden muß.