Abstract
In einem Zeitraum von 3 Jahren wurden 77 Lebertransplantationen bei 75 Patienten durchgeführt. Es handelte sich um 54 Elektiveingriffe und 23 Notfalltransplantationen. Anhand dieses Patientenkollektivs werden operationstaktische und technische Aspekte erörtert und in Hinblick auf Komplikationen und Letalität analysiert. Das operative Vorgehen wird hinsichtlich Erhaltung der Vena cava, vaskulärer Anastomosentechnik, Gallengangsrekonstruktion und venovenösen Bypass dargestellt. Mit diesem Vorgehen ergab sich eine Klinikletalität von 9,2% (elektiv 5,6%, Notfall 18,2%), wobei kein Todesfall durch operationstechnische Komplikationen verursacht war. Eine primäre Nichtfunktion oder vaskuläre Komplikationen wurden nicht beobachtet. Bei 5 Patienten war eine Frührelaparotomie erforderlich, jeweils wegen einer Nachblutung. Gallenwegsprobleme wurden bei 8 Patienten beobachtet und führten in 3 Fällen mit extrahepatischen Stenosen nach vorübergehender Stenteinlage und Erholung des Patienten zu einer stets erfolgreichen operativen Revision. Die 2-Jahres-Organüberlebensrate betrug nach Elektiveingriffen 87%, nach Notfalltransplantation 69,4%. Nach elektiver Lebertransplantation kann eine niedrige Komplikations- und Letalitätsrate erzielt werden. Auch bei Notfalltransplantationen ist trotz erhöhter Inzidenz von temporären renalen, kardiopulmonalen und Infektionsproblemen mit entsprechend höherer Klinikletalität eine günstige Überlebensrate möglich.