Abstract
Die noch sehr jungen, grundlegenden Studien zur Physiologie der gastrointestinalen Hormone deuten neue Perspektiven des pathophysiologischen Verständnisses auch chirurgischgastroenterologisch zu behandelnder Erkrankungen an: Nicht nur die Bedeutung dieser Peptide als Sekretionsprodukte endokrin aktiver Tumoren (Gastrinom, Vipom, Somatostatinom, Glucagonom) und eine diesbezüglich klinisch eminent wichtige Funktion der Hormone als Tumormarker, sondern auch die Rolle, insbesondere des Gastrins, für die Ulkuserkrankung und deren Therapie sei nochmals betont. Darüber hinaus wird auch auf die aktuellen Bemühungen zum Verständnis der peptidergen (Neurotensin, CCK, GRP) Kontrollen der exokrinen Pankreassekretion hingewiesen. Die entzündungsbedingte Pankreasinsuffienz und die begleitenden Schmerzen stehen im Zentrum des Erkenntnisinteresses der Arbeiten zum sogenannten Feedback-Mechanismus. Neueste Studien zur tumorbiologischen Bedeutung der Peptide (GRP, EGF, Gastrin und CCK) für Entstehung und Entwicklung gastrointestinaler Tumoren (Magen, Pankreas und Kolon) öffnen weitere Perspektiven für wissenschaftlich orientierte Arbeiten in der gastroenterologischen Chirurgie.