Abstract
Anhand eines Fallbeispieles eines 60jährigen Patienten mit phlegmonöser Entzündung der Fingerendglieder II und III rechts und fibrosierender Osteomyelitis im Rahmen einer Endangiitis obliterans wird die lokale Anwendung von Taurolin®-2%-Lösung adjuvant der chirurgischen Herdsanierung gezeigt. Aufgrund des schweren destruierenden Weichteilinfektes wurde anfänglich eine Grenzzonenamputation diskutiert, die jedoch nach täglicher Spülung und Instillation von Taurolidin vermieden werden konnte. Die Lokaltherapie einer feuchten Gangrän des 2.-4. Fingers links mittels isotoner Kochsalzlösung und enzymatischer Wundreinigung blieb bei ähnlicher Durchblutungs-situation über 15 Wochen erfolglos. Progredienter nekrotischer Zerfall und Handphlegmone erforderten mehrfache Nachresektionen und zwangen letztendlich zu einer Amputation des Mittelfingers. Taurolidin stellt im vorliegenden Fall eine wirkungsvolle adjuvante Therapie alternativ zu einer Vielzahl lokaler Antiseptika dar.