Abstract
Die Erkenntnis, daβ das Standardverfahren der chirurgischen Peritonitistherapie nicht in der Lage ist, die Gesamtletalität entscheidend zu senken, führte zu der Entwicklung alternativer Verfahren. Die kontinuierliche postoperative Lavage (KPL) und die offene Abdominalbehandlung in Verbindung mit geplanten Relaparotomien (z.B. Etappenlavage) waren in der Lage, die Gesamtletalität gegenüber der Anwendung des Standardverfahrens zu senken. Wegen der teilweise signifikanten methodenspezifischen Nebenwirkungen dieser komplexen chirurgischen Verfahren wurde in der eigenen Patientengruppe eine differenzierte, schweregradorientierte Therapie überprüft. Leichte Fälle der diffusen Peritonitis (Mannheimer Peritonitis-Index [MPΓJ bis 20) wurden dem Standardverfahren zugeführt, mittelschwere (MPI 21-29) der KPL und schwere (MPI > 29) der Etappenlavage. Die retrospektive Auswertung der eigenen Daten belegt, daβ ein solches Konzept in der Lage ist, die statistisch zu erwartende Letalität deutlich zu senken. Auch in der gerade begonnenen prospektiven Überprüfung scheint das therapeutische Konzept die zu erwartenden Ergebnisse verbessern zu können.