Abstract
In den meisten Fallen von chronischer Obstipation läβt sich keine behandelbare Ursache finden. Trotzdem soil stets danach gesucht werden, um eventuell eine kausale Therapie einzuleiten. Bei leichten Formen kann ohne Abklärung direkt mit einer meist wirksamen konservativen Therapie begonnen werden. Wirkt diese Therapie nicht oder handelt es sich um eine schwere Form, ist eine Abklärung nötig. Diese umfaβt in einem ersten Schritt Anamnese, klinische Untersuchung, Labor sowie Ano- und Rektosigmoidoskopie, in einem zweiten Schritt Koloskopie oder Kolon-Doppelkontrast-Einlauf sowie die Bestimmung der Kolontransitzeit. Letztere gestattet eine Klassifikation in Obstipation mit verlängerter und normaler Transitzeit. Bei terminaler Obstipation erfolgt eine Defäkographie; der klinische Stellenwert von Manometrie, Elektromyographie und Ballonexpulsionstest ist noch nicht sicher definiert. Eine chirurgische Therapie soil erst nach Ausschöpfung aller konservativen Möglichkeiten und genauer Abklärung von Kolon und Rektum mit anorektaler Funktionspriifung ins Auge gefaβt werden.