Abstract
Operationen, Traumen und Sepsis verursachen tiefgreifende Veränderungen im Stoffwechsel kritisch kranker Patienten, die wesentlich zur Entwicklung des Leber- und des Skelettmuskelversagens beitragen können. Wenn ein multiples Organversagensyndrom aufkommt, so ist die Mortalitätsrate hoch. Eine konservative Therapie ist solange nicht effektiv, als der kausale Prozeβ (Infektionsherd, Schocksyndrom usw.) nicht adäquat behandelt werden kann. Die Prophylaxe gegen die Bildung sogenannter Schockorgane, die Früherkennung und rechtzeitige Behandlung von Infektionen sind alien anderen therapeutischen Maβnahmen übergeordnet. Eine parenterale/enterale Ernährungstherapie sollte einen Schwerpunkt einer jeden Intensivtherapie darstellen, da diese präventiv Komplikationen des gesamten Organismus vermindert. Gegen die Katabolie steht uns das rekombinante menschliche Wachstumshormon (rhGH) als wirksames Agens zur Verfügung, obwohl noch entsprechende Grundlagenforschung notwendig ist, um ein besseres Verständnis der Interaktionen zwischen Zytokinen und muskulärem Aminosäurentransport zu erlangen. Zukünftige Visionen der Therapie der Katabolie beinhalten eine Palette von rekombinant hergestellten Wachstumsfaktoren und Antigenen gegen bestimmte Mediatoren (Tumor Necrosis Factor, Prostaglandine, Interleukine usw.), die gezielt für einzelne Organsysteme einsetzbar werden können.