Abstract
Derzeit stehen 4 Formen der Spülbehandlung bei diffuser postoperativer Peritonitis zur Verfügung: die kontinuierliche geschlossene Spülung, die kontinuierliche geschlossene Spülung mit intermittierendem Ablauf, die Etappenlavage und die dorsoventrale kontinuierliche Spülung in Kombination mit der Etappenlavage. Die Vorzüge der offenen Verfahren bestehen in einer Druckentlastung des Abdomens mit verbesserter Durchblutung der parenchymatösen Organe und des Darmes und einer Normalisierung des venösen Rückstroms zum Herzen, was letztlich die Beatmungstherapie erleichtert. Auβerdem kann der sanierte Fokus täglich inspiziert und frühzeitig reinterveniert werden. Zudem bieten tägliche histologische Untersuchungen in Kombination mit dem klinischen und intraoperativen Befund die Möglichkeit, besser den optimalen Zeitpunkt zum Bauchdeckenverschluβ zu definieren. Nachteilig wirkt sich die Retraktion der Bauchdecken unter einer offenen Behandlung aus. Auch die Gefahr der Superinfektion des offenen Abdomens mit Hospitalkeimen ist nicht von der Hand zu weisen. Entscheidend ist jedoch, die für jeden Patienten optimale Therapieform, abhängig vom Schweregrad der Peritonitis, auszuwählen.