Abstract
Während der letzten 20 Jahre haben verbesserte Nachweismethoden für obligat anaerobe Infektionserreger sowie zunehmende Kenntnisse über ihre Pathomechanismen, insbesondere der Bacteroidaceae, in einem vermehrten Interesse an obligat anaeroben Infektionserregern resultiert. Die Neubewertung der klinischen Bedeutung dieser Erregergruppe hat dazu geführt, daβ bei der Entscheidung über eine antibiotische perioperative Prophylaxe oder über eine kalkulierte antimikrobielle Chemotherapie auch mögliche anaerobe Infektionserreger Berücksichtigung finden. Dies scheint in den letzten Jahren zu einer verminderten Inzidenz von nachweisbaren Anaerobierinfektionen geführt zu haben. Septisch verlaufende Anaerobierinfektionen bzw. aerob/anaerobe Mischinfektionen stellen aber weiterhin eine ernste Bedrohung für den betroffenen Patienten dar.