Abstract
Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung. Psychotherapie geht den psychischen Ursachen seelischer Erkrankungen nach und versucht dort den Heilungsprozess einzuleiten. Bei der medikamentösen Therapie handelt es sich nicht um ursächliche Behandlung, sondern um Symptombehandlung. Dennoch lässt die neuere Entwicklung in der Psychiatrie die Frage aufkommen: Ist die Zeit der Psychotherapie bei seelischen Erkrankungen vorbei und kommen nur noch Medikamente zur Behandlung in Frage? Es hat sich ja gezeigt, dass bei vielen dieser Leiden in ihrer schweren Ausprägung körperliche Veränderungen vorliegen, z.B. in bestimmten Hirnzentren Störungen im Gleichgewicht von Botenstoffen (Neurotransmittern), wie Serotonin, Noradrenalin, Dopamin und anderen. Diese Veränderungen sind durch Psychopharmaka zu beeinflussen. So ist erwiesen, dass Antidepressiva meist äusserst wirksam sind und eine durch ihre Suizidgefahr lebensgefährliche qualvolle schwere Depression in ihrer Dauer erheblich abkürzen können. Ähnlich ist es bei Angsterkrankungen, z.B. Panikattacken, und oft wirken sie gut bei Zwangsstörungen. Bei den schizophrenen Störungen ist seit der Entwicklung der neuroleptischen Medikamente vor etwa 45 Jahren eine grundlegende Änderung des Verlaufs bei den meisten Erkrankten eingetreten. Die Schizophrenie ist noch immer ein schwerwiegendes Leiden (das allerdings in nicht so seltenen Fällen auch wieder völlig ausheilen kann!). Während aber früher die meisten an einer Schizophrenie Erkrankten sehr lange Zeiten ihres Lebens in psychiatrischen Kliniken verbringen mussten, hat sich dies heute entscheidend geändert.