Abstract
Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung.Seit den Entdeckungen von Ilya Prigogine [Prigogine und Stengers, 1981] haben Wissenschaftler aus verschiedensten Forschungsbereichen Systeme entdeckt, die nach einer Phase der Ordnung in eine chaotische oder ungeordnete Phase übergehen, um schliesslich zu einem neuen Stadium einer komplexen Ordnung zu gelangen, einer Ordnung, die der gegenwärtigen Situation besser angepasst ist. Nach Beobachtungen von Prigogine ist das plötzliche Erscheinen von Ordnung aus dem Chaos eher die Regel als die Ausnahme. Dieses unter dem Begriff Selbstorganisation oder Synergetik bekannte Phänomen findet bereits seit längerem Anwendung in der Physik, Chemie, Biologie, Mathematik, Soziologie und Ökologie und wird jetzt zum Verständnis psychologischer Zusammenhänge herangezogen [Schiepek et al., 1995; Tschacher, 1997; Schröer, 1998]. Die naturwissenschaftlichen Begriffe der Selbstorganisationstheorie dienen vorerst, wie auch in diesem Beitrag, der metaphorischen Betrachtung humaner psychischer und sozialer Systeme, d.h. sie sind von heuristischem Wert und regen die Konzeptbildung an. Freud und Jung liessen sich bekanntlich ebenfalls sehr durch die Physik und ihre Nachbarwissenschaften inspirieren.