Abstract
Leider besteht für diesen Artikel keine Zusammenfassung. Als Einstieg stellen wir den Textanfang zur Verfügung.Hier an der ETH in Zürich hat C.G. Jung am 5. Mai 1934 seine Antrittsvorlesung zum Thema «Allgemeines zur Komplextheorie» gehalten. Er trug dabei die Quintessenz aus 30 Jahren empirischer Forschung und therapeutischer Erfahrung vor. Seine Antrittsvorlesung an der Universität vom 21. Oktober 1905 hielt er zum Thema «Die psychopathologische Bedeutung des Assoziationsexperimentes». Durch das Assoziationsexperiment hatte Jung die Komplexe entdeckt und diese als Ursache von Neurosen erkannt. In seiner Antrittsvorlesung von 1934 an der ETH stellte er das faszinierende Konzept der Komplexe, das seine Bedeutung auch bis heute nicht verloren hat, in einem Zusammenhang dar, äusserte aber auch, im Zusammenhang mit der Komplextheorie, grundsätzliche Überlegungen zur Forschung im Bereich der Psychotherapie. Dass die Komplextheorie ein zentrales Konzept im Verständnis von Jung war und blieb, ist einem Brief vom 19. Januar 1935 zu entnehmen: Jung soll einen Vortrag vor dem Holländischen Verein für Psychotherapie über «Grundsätzliches zur praktischen Psychotherapie» halten, und er entschliesst sich zu einer allgemeinen Darstellung der Komplextheorie und der praktischen Traumanalyse [Jung, 1935, p. 238]. Das heisst, die Komplextheorie war für ihn ein Herzstück der Psychotherapie.