Zu den jüngeren Beispielen der wichtigsten Leistungen von Impfungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit zählen der weltweite Rückgang der Masernmortalität sowie ein Rekordtief bei den durch Impfung vermeidbaren Erkrankungen in den USA. Dennoch können sich tatsächliche oder wahrgenommene Probleme im Bereich der Impfstoffsicherheit nachteilig auf Impfprogramme auswirken. Eine solide Überwachung der Impfstoffsicherheit nach der Impfstoffzulassung in Form einer Kombination aus aktiver und passiver Überwachung mit einheitlichen Falldefinitionen für unerwünschte Arzneimittelwirkungen bildet die wissenschaftliche Grundlage für die Bewertung von Bedenken zur Impfstoffsicherheit. Zu den neu in Erscheinung tretenden wissenschaftlichen Aspekten der Impfstoffsicherheit zählen klinische Forschungsnetzwerke und Untersuchungen zur Risikokommunikation im Zusammenhang mit Impfstoffen. Die Fragen im Bereich der Impfstoffsicherheit, die derzeit die meiste Beachtung finden, betreffen die Einführung zweier Rotavirus-Impfstoffe der zweiten Generation, die streng auf eventuelle Invaginationen nach der Impfung überwacht werden müssen. Bisher liegen aus den USA keine Daten vor, die ein erhöhtes Risiko im Zusammenhang mit dem zugelassenen Impfstoff der Firma Merck (Rotateq®) vermuten lassen. Ein Problem von weltweitem Interesse ist die Verwendung des Konservierungsstoffes Thiomersal bei Impfstoffen in Mehrfachdosen. Umfassende unabhängige Untersuchungen sowie jüngst veröffentlichte Studien haben erneut bestätigt, dass kein Zu- sammenhang zwischen Thiomersal und neurologischen Entwicklungsstörungen, u.a. Autismus, besteht. Eine Überwachung der Impfstoffsicherheit sollte auch im Rahmen des vermehrten Einsatzes der jährlich neu zusammengesetzten Grippeimpfstoffe sowie bei der Pandemieplanung in Industrie- und Entwicklungsländern berücksichtigt werden. Mit der steigenden Zahl von neu zugelassenen Impfstoffen zeichnet sich eine Zunahme der möglicherweise vermeidbaren Fehler bei der Impfstoffverabreichung und der unerwünschten Ereignisse nach Impfung, z.B. Synkopen, ab. Die in der Erstversorgung tätigen Ärzte und sonstige an der Verabreichung von Impfstoffen beteiligte Mitarbeiter des Gesundheitswesens sollten auf die ordnungsgemässe Lagerung, Handhabung und Verabreichung der Impfstoffe achten und sich an Meldesystemen für unerwünschte Ereignisse nach Immunisierung (Adverse Events Following Immunization, AEFI) beteiligen. Die Brighton Collaboration, an der sich interessierte Ärzte und Forscher beteiligen können, ist eine weitere Möglichkeit, die weltweite Wissensbasis zur Impfstoffsicherheit auszubauen. Mit besserer Kenntnis der Systeme zur Erhöhung der Impfstoffsicherheit und vermehrter Beteiligung an diesen Systemen auf allen Ebenen des Gesundheitssystems, sowohl in Industrie- als auch in Entwicklungsländern, wird es gelingen, auch künftig für eine hervorragende Impfstoffsicherheit zu sorgen, da die Daten zur Impfstoffsicherheit zur ständigen Verbesserung der Impfpraxis eingesetzt werden.

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